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Lou

Gedichte

Die Sonette an Orphues (1922)

Zweiter Teil:

Das I. Sonett
Das II. Sonett
Das III. Sonett
Das IV. Sonett
Das V. Sonett
Das VI. Sonett
Das VII. Sonett
Das VIII. Sonett
Das IX. Sonett
Das X. Sonett
Das XI. Sonett
Das XII. Sonett
Das XIII. Sonett
Das XIV. Sonett
Das XV. Sonett
Das XVI. Sonett
Das XVII. Sonett
Das XVIII. Sonett
Das XIX. Sonett
Das XX. Sonett
Das XXI. Sonett
Das XXII. Sonett
Das XXIII. Sonett
Das XXIV. Sonett
Das XXV. Sonett
Das XXVI. Sonett
Das XXVII. Sonett
Das XXVIII. Sonett
Das XXIX. Sonett

 

 

 

 

 

 


Sonett XXIV

O diese Lust, immer neu, aus gelockertem Lehm!
Niemand beinah hat den frühesten Wagern geholfen.
Städte entstanden trotzdem an beseligten Golfen,
Wasser und Öl füllten die Krüge trotzdem.

Götter, wir planen sie erst in erkühnten Entwürfen,
die uns das mürrische Schicksal wieder zerstört.
Aber sie sind die Unsterblichen. Sehet, wir dürfen
jenen erhorchen, der uns am Ende erhört.

Wir, ein Geschlecht durch Jahrtausende: Mütter und Väter,
immer erfüllter von dem künftigen Kind,
daß es uns einst, übersteigend, erschüttere, später.

Wir, wir unendlich Gewagten, was haben wir Zeit!
Und nur der schweigsame Tod, der weiß, was wir sind
und was er immer gewinnt, wenn er uns leiht.