Lebensgebet vertont durch Nietzsche
Anlässlich eines Besuchs bei Friedrich Nietzsche in Tautenburg in Thüringen im August 1882 gab ihm Lou ihr Gedicht Lebensgebet. Kurze Zeit danach hat er es in Naumburg vertont. Nach einem Brief an seine Schwester Elisabeth von 1887 stammt die Melodie bereits aus früherer Zeit. Als Hymnus an das Leben erschien die Komposition 1887 "für gemischten Chor und Orchester". Dort lautet die letzte Strophe, vom Original abweichend, wie folgt:
Jahrtausende zu denken und zu leben,
Wirf deinen Inhalt voll hinein!
Hast du kein Glück mehr übrig mir zu geben
Wohlan - noch hast du deine Pein.
Den Namen der Textdichterin hat Nietzsche in dem Notendruck nicht angegeben. Dieses Versäumnis hat er jedoch 1888 in seinem Werk Ecce homo nachgeholt [siehe: Lebensrückblick, S. 225].